„Man lernt nie aus – auch nicht als Arzt.“

Anjuli Sikand

Ärztin in Weiterbildung zur Fachärztin für Allgemeinmedizin in Frankfurt am Main

Frau Sikand, was hat CIRSforte Ihrer Meinung nach mit der ärztlichen Qualifizierung zu tun?

Anjuli Sikand: Bei Ärzten in Weiterbildung steht die praktische Anwendung von Kenntnissen für die Versorgung der Patienten im Vordergrund. Es geht dabei um Kompetenz und Qualitätssicherung. Genau das sind auch die Anliegen von CIRS.

Um dies zu ermöglichen kann ein systematisches Risikomanagement hilfreich sein. Das System hilft beispielsweise mit der Veröffentlichung von "Tipps zur Fehlervermeidung" aus Fehlern zu lernen, auch wenn man sie nicht selbst begangen hat.

Man lernt nie aus – auch nicht als Arzt.

Was sind für Sie die zentralen Kernelemente des Risikomanagements in der Arztpraxis?

Anjuli Sikand: Meines Erachtens spielt Systematik eine große Rolle um Fehler gezielt erkennen und benennen zu können.

Zudem ist die sachliche Bewertung wichtig; im Sinne von "Es gibt keinen alleinigen Schuldigen". Die Botschaft, dass Fehler menschlich sind vereinfacht den Umgang mit ihnen.

Weiterhin sollten Fehler lösungsorientiert im Team erarbeitet werden. Der persönliche Einsatz eines jeden in der Lösungsfindung und ein logischer Ansatz kann das Ergebnis einprägsamer werden lassen.

Hierfür ist eine gute Dokumentation unerlässlich um es für jeden transparent und nachvollziehbar zu gestalten; unabhängig davon, ob man am Fehler beteiligt war oder nicht.

Folglich würde ich Transparenz ebenfalls zu den Kernelementen eines guten Risikomanagements in der Arztpraxis zählen.

Wie verändert sich Qualität der Praxis durch Umsetzung von CIRSforte?

Anjuli Sikand: Die o. g. Botschaft "Es ist in Ordnung Fehler zu begehen, denn das ist menschlich" beugt Schamgefühl vor und motiviert zu offener Kommunikation im Team. So können Fehlerursachen möglicherweise frühzeitig beseitigt werden und die Wahrscheinlichkeit für eine Wiederholung des gleichen Fehlers sinkt bestenfalls.

Das Team erkennt selbstständig die Chance auf Verbesserung und Qualitätssicherung in der Patientenversorgung, was wiederum die Sicherheit in Arbeitsprozessen fördert.